Aus der Geschichte in die Gegenwart
Die sportlichen Aktivitäten der kleinen Gemeinde Greppin lassen sich bis 1879 zurückverfolgen. Es begann mit dem „Turnverein Greppin“, aus dem sich der „Turnverein Frischauf“ bildete. Am 22. Juni 1911 schließlich gründeten 8 sportbegeisterte Greppiner den VfB Preußen Greppin 1911.
Gründungsmitglieder
Lehrer Spohn
Friedrich Petzold
Gustav Rönnicke
Hugo Finsterbusch
Paul Brunotte
Bruno Kövel
Walter Krause
Ingenieur Necker
Die Anfänge
Das erste dokumentierte Fußballspiel fand am 10.09.1911 gegen Bitterfeld statt und wurde mit 1:4 verloren. Der Spielbericht schloss mit dem Satz: „Nur mutig weiter, es wird schon besser werden.“ Bereits im zweiten Spiel folgte ein sehenswerter 2:0 Erfolg gegen den gleichen Gegner.
Die erste erfolgreiche Greppiner Fußballmannschaft
Der 1. Weltkrieg riss Lücken in den Spielbetrieb. Acht junge Sportler kamen aus dem Krieg nicht mehr zurück, für ein Jahr (1918) musste der Spielbetrieb sogar eingestellt werden. Unter der Leitung von Walter Krause fanden sich nach Kriegsende achtzehn ehemalige Spieler im Gasthof Fassauer zusammen, um den Wiederbeginn des Fußballs in Greppin zu beschließen. Bereits 1922 konnten im Verein 7 Mannschaften gebildet werden: 3 Herren-, 2 Junioren-, 1 Jugend- und 1 Schülermannschaft. Durch sehr gute Nachwuchsarbeit stellten sich bis 1929 schnell die ersten großen Erfolge ein: 6 x Mulde-Gau-Meister und 3 x Saale-Kreismeister. Wieder einmal hat die Mannschaft den Vereinsnamen „VfB Preußen Greppin“ und den des Muldegaus über die Grenzen des Territoriums hinausgetragen. So wurde zum Beispiel am 1. Osterfeiertag 1928 das Spiel gegen Victoria Lauter, damaliger Erzgebirgsmeister, mit 4:1 gewonnen. Zur Greppiner Fußballgeschichte gehört auch die Entwicklung des Arbeitersports im Ergebnis des 1. Weltkrieges. Arbeitersportler wie Oswald Grüneberg, Willy Schmidt, Hans Morgner, Willy Alley und Hermann Fiedler gründeten eine Fußballabteilung im Turnverein Greppin, aus der 1926 „Fortuna Greppin“ hervorging. In diesem Verein hatten sich Sportler zusammengefunden, die sich entsprechend ihrer Weltanschauung zu einer Gemeinschaft formten, die in Folge zu hohem Ansehen gelangte.
In den Jahren 1923 - 1926 konnte die Greppiner Mannschaft ihren Titel verteidigen und wurde jeweils Muldegaumeister.
Spieljahr 1927/28
Selbst die "Krisenjahre" 1927 und 1928 konnten trotz Abgänge vieler Leistungsträger wie die Brüder Reinisch, Blaschak, Bahn und anderer zum VfL Bitterfeld jeweils mit dem 2. Tabellenplatz abgeschlossen werden.
Spieljahr 1928/29
Es war ein harter Kampf, doch Greppin wurde wieder Gau-Meister:
Die Sportrundschau über das Entscheidende Punktspiel am 15.04.1929 gegen 08 Bitterfeld (3:0 Greppin) vor über 1.000 Zuschauern:
"Wieder einmal haben die "Greppiner Preußen" nach schwerem Ringen den Gaumeistertitel erkämpft und damit den Beweis erbracht, dass die alte Hochburg Greppin ihre Geltung nicht aufgeben will. Wohl das einzige "Dorf" im Mitteldeutschen Verbandsgebiet, das einen Fußball-Gaumeister in seinen Mauern beherbergt." Zum Schluss heißt es : "Es soll kein Loblied gesungen werden. Nur einem kann im Jahr die Meisterwürde beschieden sein. Wer weiß mit welchen Mühen heute ein Dorfverein um seine Existenz zu kämpfen hat und wie gerade Preußen oft Einbußen hat dulden müssen, wird sich deshalb mit den Blau - Weißen freuen."
An diesem Erfolg waren maßgeblich beteiligt:
Otto Dietrich; Oswald Branske; Hans Neupert; Alfons Wildner; Richard Wildner; Fritz Stoye; Karl Reinisch; Willi Bahn; Paul Heinicke; Paul Reinisch; Hugo Uhde; Willi Punge.
Spieljahr 1931/32
Preußen konnte den 1.Platz nicht halten und musste sich in diesem Jahr mit dem 3.Platz hinter dem VfL Bitterfeld und dem VfB Zscherndorf zufrieden geben.
Die Spieljahre 1933 bis 1937 können auf Grund fehlender Unterlagen nicht dokumentiert werden.
Spieljahr 1937/38
Deutsche Pokalmeisterschaft - "Tschammerpokal"
Das Jahr 1938 war für den Greppiner Fußball und darüber hinaus ein erfolgreiches Pokaljahr. In den Spielen um die deutsche Pokalmeisterschaft (auch Tschammerpokal bezeichent) gelangte die 1.Mannschaft nach Siegen über VfL Bitterfeld, Wacker Halle, Reichsbahn Eilenburg und Komet Hamburg in die Runde der letzten 64 Mannschaften. Vor annähernd 10.000 Zuschauern, weit mehr als Greppin Einwohner zählte, scheiterte unsere Mannschaft an der Routine des deutschen Fußballmeisters Dresdener Sportclub, wo zu dieser Zeit dei bekannten Nationalspieler Richard Hofmann und Helmut Schön (später Bundestrainer) spielten. In der Zeitschrift "Fußball" Jahrgang 1938 steht azu: "VfB Preussen Greppin hatte sich doch zu viel zugemutet um einen Dresdener SC zu gefährden. Zweistellig schaffte es der vorjährige Pokalfavorit und zwar mit 13:0. Nicht unwesentlichen Anteil daran hatte der wieder genesene Mittelstürmer Helmut Schön"
Mannschaftsaufstellung von Greppin im Spiel gegen den Dresdner SC:
Rudi Müller, Erich Götze, Alfred Weiske, Kurt Michael, Karl Möbius, Josef Frontzek, Bruno Klepacz, Walter Richter, Kurt Heinecke, Paul Andräß
Einige Ergebnisse der 1. Spielrunde vom27.08. bis 11.09.1938
VfB Peine - Hamburger SV 2:1
VfB Stuttgart - Phönix Karlsruhe 7:1
Dessau 05 - SV BEWAG AG Berlin 2:1
1. SV Jena - Hertha BSC Berlin 1:2
VfB Preussen Greppin - DresdnerSC 0:13
Eintracht Frankfurt - TSV 1860 München 1:2
FC Bayern München - Union Böckingen 7:0
SV Victoria Hamburg - Schalke 04 4:3
Weitere Informationen zum Tschammerpokal 1938: hier klicken
Im 2. Weltkrieg mussten viele Greppiner Sportler, die ihren geliebten Fußballsport in Frieden betreiben wollten, die Fußballschuhe gegen Marschstiegfel eintauschen und eine Reihe guter Spieler kehrte nicht wieder in die Heimat zurück.
Für die Spieljahre ab 1939 bis 1945 liegen keine dokumentierten Ergebnisse bzw. Tabellen vor.
Ab 1946 konnte auf lokaler Ebene Sport in einer locker organisierten Sportgemeinschaft (SG) weiter betrieben werden. Bereits 1946/47 trat die SG Greppin in der Fußballmeisterschaft des Kreises Bitterfeld an und holte sich den Titel des Kreismeisters.
Aus dieser Erfolgreichen Mannschaft ging Franz "Lolli" Klepacz (1.000 Spiele für den HSV) hervor. 1947 zog er nach Höxter an der Weser und startete hier seine erfolgreiche Profikarriere. Über den VfB Bitterfeld kam er schließlich zum Hamburger SV, wo er u.a. mit Dieter und Uwe Seeler zusammen wohnte. Hier beim HSV wurde Klepacz gleich mit seinem ersten Spiel am 01.08.1951 gegen Borussia Dortmund Stammspieler. Gemeinsam mit Nationalspielern wie Josef "Jupp" Posipal und Uwe Seeler konnte er International und national große Erfolge feiern.
weitere Informationen
zu Franz Klepacz : hier klicken
zu Uwe Seeler : hier klicken
zu Josef Posipal : hier klicken
Ohne finanzielle und materielle Grundlagen war eine weitere erfolgreiche Entwicklung der Sportgemeinschaft Greppin nicht gegeben. So kam es im Jahr 1950 zum notwendigen Anschluss an die am 07.01.1949 gegründete Betriebssportgemeinschaft (BSG) Farbenfarbrik Wolfen.
Die Einweihung des "Ernst-Thälmann-Stadions" 1950 in Greppin unter der Teilnahme der Ehefrau Ernst Thälmanns, Rosa Thälmann, zeigte wie konsequent die junge Republik trotz vorhandener Schwierigkeiten die Förderung der Jugend und des Sports durchführte.
Spieljahr 1950/51
Bezirksklasse Ost: Greppin ist Bezirksmeister,
1.Platz mit 47:13 Punkten und 87:38 Toren Aufstieg in die Landesklasse.
Spieljahr 1951/52
6. Platz in der Landesklasse mit 28:24 Punkten und 51:55 Toren
Qulafikation für die neugeschaffene drittklassige Bezirksliga Halle.
Spieljahr 1952/53
5. Platz in der Bezirksliga Halle mit 23:21 Punkten und 48:40 Toren.
Spieljahr 1953/54
1. Platz in der Bezirksliga Halle, AUFSTIEG zur DDR-Liga!!! (zweithöhste Spielklasse)
Die Erfolgsmannschaft:
Klepacz; Becker; Pahl; Uebe; Liesche K.; Schwarzenberg; Schwarzenberg E.; Siermann; Respondek; Maul H.;
Maul W.; Punge; Schmidt; Weiske; Lindemann
Unsere Juniorenmannschaft erkämpfte sich im Jahr 1954 den Kreismeistertitel und damit gegen Favoriten wie Chemie Zeitz und SC Weißenfels den Aufstieg zur Junioren-Sonderklasse.
Spieljahr 1954/55
Mit einem 12. Platz beendete unsere 1. Mannschaft die erste Saison in der zweithöhsten DDR-Fußball-Liga.
Saisonverlauf: hier klicken
Das erste Spiel der Sonderjugend gegen Jeßnitz am 10.01.1954 wurde von Greppin mit 3:1 gewonnen. In der damaligen Mannschaft spielten:
Spfr. Helmuth ; Spfr. Markgraf; Spfr. Dziallas; Spfr. Claus; Spfr. Meier; Spfr. Obieglo; Spfr. Hagedorn; Spfr. Plötz; Spfr. Henschel; Spfr.Lischkeit; Spfr. Szymanski
Torschützen: Lischkeit 2, Henschel 1
Spieljahr 1956
2. DDR Liga Staffel Süd 9.Platz
Spiel am 29.04.1956
Chemie Greppin gegen Dynamo Dresden 3:0
Mannschaftsaufstellung:
Spfr. Krabbes; Spfr. Maul; Spfr. Pyszlewicz; Spfr. Respondek; Spfr. Siermann; Spfr. Hoff; Spfr. Uebe; Spfr. John; Spfr. Haupt; Spfr. Pahl
Spiel vom 30.09.1956
1. B-Sonderjugend Chemie Greppin gegen Empor Halle (DDR-Meister) 3:1
Aufstellung:
Liesche D.; Markgraf; Henschel; Dziallas; Obieglo; Emmerich,W; Lehmann; Seidlitz; Szymanski; Müller; Emmerich R.
Spiel vom 14. Oktober 1956 1. Mannschaft
Dynamo Dresden gegen Chemie Greppin 2:1
Aufstellung:
Punge; Maul; Schmidt; Pyszlewicz; Respondek; Siermann; Kurpiela; Uebe; Haupt; Lascotta; Pahl
Spieljahr 1957
Die Greppiner Mannschaft spielte in der 2. DDR-Liga-Staffel Süd und belegte den 11.Platz mit 18:34 Punkten und 41: 61 Toren.
Beste Torschützen im Spieljahr
Hans Haupt 30 Treffer
Werner Pahl 20 Treffer
Gerhard Siermann 11 Treffer
Spieljahr 1958
Die Greppiner Mannschaft spielte weiterhin in der 2. DDR-Liga Süd und belegte den 11.Platz mit 23:29 Punkten und 39:53 Toren
Beste Torschützen im Spieljahr 1958:
Richter 22 Treffer
Stittrich 20 Treffer
Pahl; Seidlitz Haupt je 11 Treffer
Spieljahr 1959
Die Greppiner Mannschaft spielte jetzt in der 2.DDR-Liga-Staffel III und belegte den 14. Platz mit 21:31 Punkten und 40:53 Toren. Als Tabellenletzter erfolgte der Abstieg in die Bezirksliga Halle.
Spieljahr 1960
In der Bezirksliga Halle erspielte sich die Greppiner Mannschaft den 10. Platz mit 25:27 Punkten und 42:42 Toren.
Unsere Jugend - und Schülermannschaft wurde Kreismeister.
Juni 1960:
Derzeitiger Mitgliederstand der BSG
Fußball 179 Mitglieder
Handball 34 Mitglieder
Federball 24 Mitglieder
Boxen 29 Mitglieder
Schach 16 Mitglieder
Billard 11 Mitglieder
Spieljahr 1961/62
In der Bezirksliga Halle erspielte sich die Greppiner Mannschaft wieder den 10. Platz mit 35:43 Punkten und 53:59 Toren.
Spieljahr 1962/63
In der Bezirksliga Halle erspielte sich die Greppiner Mannschaft jetzt den 5. Platz mit 29:23 Punkten und 42:39 Toren. Durch Verbandsumstrukturierungen wurden die Bezirksligen wieder zur dritthöhsten Spielklasse.
Spieljahr 1963/64
In der Bezirksliga Halle erspielte sich die Greppiner Mannschaft den 11.Platz mit 23:29 Punkten und 29:32 Toren.
Spieljahr 1964/65
Jetzt ging es aufwärts! In der Bezirksliga Halle erspielte sich die Greppiner Mannschaft den 2.Platz hinter Aktivist Gräfenhainichen mit 40:16 Punkten und 60:31 Toren.
Unsere Junioren-Mannschaft wurde Kreismeister.
Spieljahr 1965/66
In der Bezirksliga Halle konnte die Greppiner Mannschaft den 2.Platz mit 37:17 Punkten und 44:29 Toren, hinter Chemie Wolfen verteidigen
Herzlichen Glückwunsch an den langjährigen Spielführer
Alfred Pyszlewicz
Er bestritt am 21.08.1965 sein 500. Spiel für Greppin
Spieljahr 1966/67
In der Bezirksliga Halle konnte sich die Greppiner Mannschaft mit dem 17.Platz nicht mehr halten und stieg , auch auf Grund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Turbine Halle sowie Aktivist Beuna, in die Bezirksklasse ab.
Spieljahr 1967/68
Aber die Greppiner gaben sich nicht geschlagen. Mit der Meisterschaft gelang die Rückkehr in die Bezirksliga.
Aufstiegsmannschaft: Übungsleiter: Klepacz Bruno, Emmerich, Rostalski, Käding, Jänicke, Klepacz F.J., Dziallas, Pyszlewicz Alfred, Salomon, Klamt, Erhart,Kessler,Paul Horts,Kuhlig
Spieljahr 1968/69
Leider konnte der Platz in der Bezirksliga nicht gehalten werden. Es erfolgte mit 24:40 Punkten, 39:57 Toren und dem 13.Platz leider wieder der Abstieg in die Bezirksklasse.
In den Folgejahren waren dennoch Erfolge vorhanden, besonders unsere Nachwuchssportler erkämpften viele Titel.
Spieljahr 1969 bis 1973: Bezirksklasse Halle
1973: Abstieg in die Kreisklasse
Spieljahr 1973 bis 1988 Kreisklasse
Spieljahr 1989/90: Kreismeister & Aufstieg in die Bezirksklasse
Spieljahre 1991 bis 1992 Bezirksklasse;
1992: Abstieg in die Kreisliga
Spieljahre 1993 bis 1995 Kreisliga
1995 Kreismeister & Aufstieg in die Bezirksklasse
Spieljahr 1995/96 Bezirksklasse
Abstieg in die Kreisliga
Spieljahre 1996 bis 2010: Kreisliga;
2010: Abstieg in die 1.Kreisklasse Ost auf dem 11.Platz (von 16 Mannschaften) auf Grund von Umstrukturierungen im Ligabetrieb
Spieljahr 2010/11 1. Kreisklasse Ost
2011: 1. Platz & Aufstieg in die Kreisliga Ost
Spieljahr 2011 - 2016 Kreisliga Anhalt-Bitterfeld
2016: 3. Platz & Aufstieg in die Kreisoberliga Anhalt-Bitterfeld
Spieljahr 2016/17 Kreisoberliga Anhalt-Bitterfeld
Abstieg in die Kreisliga
Spieljahre 2017- heute Kreisliga Anhalt-Bitterfeld
In den letzten Jahren nahmen die Preußen einen festen Platz in der Kreisliga Anhalt-Bitterfeld ein.
Darunter mit mehr oder weniger guten Leistungen. Nach unterbrochenem Spielbetrieb während de Coronapandemie und dem daraus resultierenden Fußballverbot war man in der Saison 21/22 sportlich abgestiegen.
Seit dem Jahr 2022 befinden wir und wieder im Aufwind, was ein 4. Platz und ein 2. Platz in den beiden Vorjahren beweist.